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Spangstein/Ahnherrnschloss

Historischer Ablauf:
Spangstein (auch Ahnherrenschloss)

Die gegenwärtige Ruine Spangstein wurde seit der Mitte des 19. Jh. auch Ahnherrenschloss genannt. Es handelt sich hier um eine Verfälschung des Flurnamens „Au“ unweit des Gasthauses Stegweber. Diese Flur – es handelte sich um Wiesen, Weiden – war im Besitz der Herren von Spangstein und ihrer Rechtsnachfolger; demnach müsste das Schloss richtig „Au- herrenschloss“ heißen.  Die Festung Spangstein, in ihren ältesten Elementen aus der Mitte des 13. Jh. stammend, geht  vermutlich auf eine Gründung der Pettauer Dienstmannen, die Spangsteiner, zurück. Das Gebiet um die Festung zählte zu Mainsdorf, einer Ansiedlung, die wahrscheinlich auch im 13. Jh. von einem Meinhard gegründet wurde. 
Nachdem bereits 1056 Kaiser Heinrich III. einen Großteil der heutigen Gemeinde Schwanberg seinem Grundherren, einem gewissen Eppo, entzogen und dem Bischof von Brixen übergeben hatte, schenkte 1070 ein Verwandter dieses Eppo, Waltfrid, das Gebiet zwischen der Sulm und der Stullnegg ebenfalls dem Bischof von Brixen. Dieser belehnte das Adelsgeschlecht der Pettauer mit Schwanberg und Mainsdorf. Die Pettauer wiederum überließen das 1070 geschenkte Gebiet einer ihrer Dienstmannenfamilie, den Spangsteinern, die vermutlich Mitte des 13. Jh. auf einem Felssporn im Stullnegggraben eine Straßensperre errichteten, die später zur Burg ausgebaut wurde. Der erste urkundlich nachweisbare Angehörige dieser Familie war Erchengar de Spangesteyn und wurde 1255 erwähnt. Diese Pettauer Dienstmannenfamilie erlebte einen raschen Aufstieg und wurde zeitweise auch mit der Verwaltung der großen Herrschaft Schwanberg betraut. Nach dem Aussterben der Pettauer 1438 gingen die Herrschaft Schwanberg und die Festung Spangstein zusammen mit dem Dorf und einer Mühle, in den Besitz des steirischen Landesfürsten. Unter diesen erhielten die Spangsteiner einen bedeutenden Machtzuwachs und wurden von diesen zunächst zu Pflegern auf Schwanberg ernannt. Unter anderem hatten sie auch die Verwaltung der Herrschaften Eibiswald, Hohenmauthen oder Drauburg inne; Sigismund von Spangstein war von 1492 – 1497 sogar Verweser in Graz.
Ende des 15. Jh. verpfändete der Kaiser die Herrschaft an die Spangsteiner; spätestens zu diesem Zeitpunkt scheinen sie ihren Stammsitz im Stullnegggraben aufgegeben zu haben; denn 1555 wird die Burg nur mehr als Ruine bezeichnet. Inwieweit Spangstein auch von der Baumkircherfehde, in welcher der Peuerlhof bei Schwanberg zerstört und vermutlich auch das Schloss Schwanberg in Mitleidenschaft gezogen wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Mit Sicherheit hatte die Familie Spangstein um 1525 große finanzielle Probleme, denn das Schloss Schwanberg ( alte Festung ) war in einem sehr desolaten Zustand und auf die Unterstützung durch den Kaiser konnte sich der Spangsteiner nicht verlassen. Möglicherweise war dies auch mit ein Grund für die Aufgabe der Festung. Durch die religiösen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten, zu denen auch die Familie Spangstein konvertierte, entschloss sich die Familie ins protestantische Reichsgebiet auszuwandern und Schwanberg bzw. Spangstein kamen an die Galler. Die Spangsteiner waren durch ihre Mutter mit den Gallern verwandt. 1685 erwarb die Familie Trautmannsdorf die Ruine, die 1690 von den Saurau auf Schwanberg erkauft und mit der Herrschaft Schwanberg vereinigt wurde. Mitte des 18. Jh. kam die Ruine zum Anwesen vlg. Müllersima.

Arbeitsbericht

Seit 2006 nimmt sich das Komitee’ Altburg, auch der Burgruine Spangstein an. Sie liegt im Ortsteil Mainsdorf und ist mit der Geschichte Schwanbergs eng verbunden. Die Vorbereitungen der mit dem Eigentümer und dem Bundesdenkmalamt vereinbarten ersten Notsanierung der Ruine Spangstein für 2009 sind ebenfalls angelaufen. Sie besteht aus der Grundsanierung des Bergfriedes (Stützen und Abmauern), der Sanierung der Mauerkronen in den Folgejahren, wie der Entfernung des Bewuchses an den Mauerkronen,  noch im Kalenderjahr 2008, mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Grünberg – Aichegg. Für die Heranschaffung von genügend passenden Steinmaterial, in dem unwegsamen Gelände, waren wir auf die Hilfe der Marktgemeinde Schwanberg angewiesen. Überhaupt mussten spezielle Methoden gefunden werden, um die Arbeiten in diesem, steilen und unwegsamen Gelände durchführen zu können. Die Materialien sollen mittels einer Materialseilbahn über den steilen Halsgraben zum Bergfried transportiert werden. Unserem neuen Mitarbeiter im Komitee’ Altburg, Herrn Hans Freidl, danke ich für die Überlassung eines etwa 80 m langen Tragseiles samt Laufrollen. Ein herzliches Dankeschön unseren Kameraden von der Feuerwehr, den Arbeitern der Marktgemeinde Schwanberg und den Arbeitern vom AMS/DL. Der Tourismusverband Sulmtal – Koralpe – Weinebene unter Obmann Erich Brauchart sponserte eine neue aktualisierte Infotafel. Der historische Text stammt aus der Feder unseres Ortschronisten Dr. Gerhard Fischer. Die Tafel wurde bereits an gut sichtbarer Stelle  angebracht. Herzlichen Dank!
Auch der alte Burgaufgang an der Vorderseite des Bergsporns soll wieder aktiviert werden um ein wenig Burgromantik aufkommen zu lassen.
Abschließend ein Dank der Familie Sappl für die konstruktive Zusammenarbeit, wie allen Sponsoren, besonders der Raiffeisenbank Schwanberg,den Wietersdorfer/Peggauer zementwerken der Wolfram Hütten und Bergbau GmbH.

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