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Herrschaft + Altburg Schwanberg

Das Gebiet um Schwanberg an der schwarzen Sulm, ist ein sehr alter Siedlungsboden und wurde bereits in der Latenezeit (Keltenzeit) und Römerzeit besiedelt.
Die archäologischen Ausgrabungen an der Altburgstelle, (sog. Tanzboden), belegen diese Annahme mit Keramik- und Münzfunden aus der Latenezeit und der provinzialrömischen Zeit.
Hier an der alten Römerstraße/Weinstraße über die Koralm, an diesem ausgezeichneten strategischen Platz, befand sich schon im 9. Jhd. (um 880) eine Wehranlage, die offensichtlich mit der karolingischen Landnahme in engem Zusammenhang steht und mit großer Wahrscheinlichkeit als Vorgängerbau der Altburg Schwanberg zu sehen ist.
1056 entzog Kaiser Heinrich III. dem Adeligen Ebbo (Kurzform für Eberhard) wegen Hochverrates dieses Gut und übergab es dem Bischof Altwin von Brixen, der die Burg erneuerte. Ob es bei dieser Enteignung Ebbos zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, kann derzeit noch nicht belegt werden Die Herkunft dieses Ebbo ist ebenso unklar. Sicher ist er jedoch den Hochfreien und bedeutendsten Adelsfamilien des 11. Jhds. wie den Aribonen zuzuschreiben.
Spätestens im 13. Jhd. belehnten die Bischöfe von Brixen die Herren von Pettau, die ursprünglich die Burg Stein im LavanttaI besaßen, mit der Herrschaft Schwanberg. Da dieses Adelsgeschlecht., das in den folgenden Jahrhunderten zum bedeutendsten Geschlecht der Steiermark werden sollte, seinen Sitz auf die Burg Pettau verlegte, betrauten sie Dienstleute mit der Verwaltung der Herrschaft Schwanberg. Diese nannten sich nach der Burg „von Suanberch".
1243 wird ein Heinrich und 1255 ein Chunrad von Suanberch genannt. In ihrem Wappen trugen sie einen „wilden Schwan“. Chunrad übergab im Jahre 1255 seine Anteile am neuen Schloss dem Bischof von Brixen. Es muss demnach kurze Zeit zuvor zu einem Neubau oder Ausbau des alten Schlosses (Burg) gekommen sein.
Die Pettauer gehörten zu den einflussreichsten Kritikern des Königs Ottokar II. von Böhmen, der Mitte des 13. Jhds. Landesfürst der Steiermark geworden war. In einem erbitterten Krieg stellten sich die wichtigsten Adelsgeschlechter der Steiermark gegen den König. Am 13. Juli 1266 nahm König Ottokar die Burg Schwanberg ein, der Pettauer wurde ins Gefängnis geworfen. Die Burg wurde vermutlich eingenommen, aber nicht zerstört.
Nach dem Aussterben der Pettauer, 1438, ging der Besitz an die Schwestern des letzten Pettauers über, zunächst an Anna von Schaumburg, dann an Agnes von Stubenberg. Die Verwandtschaft der Stubenberger mit dem Söldnerführer Andreas Baumkircher, Freiherr von Schlaining, war mit ein Grund dafür, dass sie in direkte Auseinandersetzung mit Kaiser Friedrich III. kamen. In diesem Zusammenhang ist vermutlich auch der Ausbau der Burg Schwanberg mit bis zu vier Meter starken Mauern und des Marktes Schwanberg durch eine Marktbefestigung Mitte des 15. Jhs. zu sehen, (der Strallegger-Eiskeller zeugt noch vom Wehrturm der Marktmauer). Bei dieser als „Baumkircher Fehde" bekannten Auseinandersetzung übergab Wilhelm Gressl die Burg Schwanberg dem Kaiser; Baumkircher versuchte sie zurückzuerobern, konnte jedoch nur den Peuerlhof (der sich im Bereich der heutigen Hauptschule befand) zerstören. Von diesem Zeitpunkt an waren Burg und Herrschaft im Besitz des Kaisers. Da der Bischof von Brixen sich mit dieser Tatsache nicht zufrieden gab, kam es bis in die Mitte des 17. Jhs. zu einem Lehensstreit um die Eigentumsverhältnisse an Burg und Herrschaft Schwanberg.
Um 1480 wurde Schwanberg vom Ungarnkönig Mathias Corvinus belagert, wobei unklar ist, ob Corvinus Burg oder Markt (vielleicht auch beide) eingenommen hat.
1498 wird bereits von einem „alten gsloss“ gesprochen. Der Kaiser hatte inzwischen die Spangsteiner zunächst mit der Verwaltung der Herrschaft betraut und in diesem Jahr die Herrschaft an Andre von Spangstein verpfändet. Kurz zuvor muss es unter den Spangsteinern zum Neubau zweier Türme gekommen sein, die auf dem Gelände des gegenwärtigen Schlosses zu suchen sind. Ein Turm, der sog. hintere Turm, bildet jetzt vermutlich den Schlosseingang. Zweifellos hat die Burg Schwanberg unter den Auseinandersetzungen mit Andreas Baumkircher und Mathias Corvinus schwer gelitten.
Zwischen 1520 und 1548 wurden mehrere Baukommissionen vom Kaiser nach Schwanberg gesandt, um den Bauzustand der Burg zu schätzen. Da das Dach des Wohnturmes bereits eingestürzt war und dadurch die Ringmauern beschädigt wurden, vermutlich auch sonst große Schäden an den Gebäuden registriert wurden, lehnte die Kommission eine Reparatur des alten Schlosses ab und setzte sich für einen Neubau ein und zwar dort, wo man bereits zuvor begonnen hatte zwei Türme zu errichten. Das Geld, das für die Reparatur nötig gewesen wäre, ermöglichte auch einen Neubau.
1576 kaufte Wilhelm Galler Schloss (Burg) und Herrschaft. Die alte Burg am Tanzboden wurde geschleift und mit dem Material in den Jahren 1580/81 das gegenwärtige Schloss, vermutlich unter Einbeziehung der bereits vorhandenen zwei Türme, zumindest einstöckig errichtet.
Unter den Grafen von Saurau, die seit 1647 Schloss und Herrschaft besaßen, wurde das Schloss mit einem weiteren Arkadengang aufgestockt.
1822 verkaufte Zeno Graf Saurau Schloss und Herrschaft Schwanberg an Johann Josef Fürst von und zu Liechtenstein.
Fürst Alfred verkaufte 1891 das Schloss mit dem Burgberg an das Herzogtum Steiermark, das dort eine Außenstelle der einstigen Landesirren- und Siechenanstalt Graz - Feldhof einrichtete.
Im Zusammenhang mit der Altburg Schwanberg sind auch der Amthof der eigentlich Anthof hieß („ant“ bedeutet "unten", also der heruntere Hof), der vordere oder Metnitzerturm, der auf dem Gelände der Josefikirche zu suchen ist und der hintere Turm der Spangsteiner, als Gesamtverteidigungsanlage zu sehen.
Der alte Burgplatz am Tanzboden wurde unter den Gallern zunächst als Richtstätte verwendet, im späten Mittelalter bis zur Neuzeit als Kreitfeuerstation (Kreidfeuer) verwendet, um das Herannahen von Gefahren zu signalisieren. Die einzelnen Stationen waren exponiert gelegene Burgen oder Berggipfel. An jedem Standort standen immer zwei Holzstöße bereit, einer mit trockenem und einer mit feuchtem Holz. Wenn eine Nachricht weitergegeben werden musste, wurde tagsüber der feuchte Holzstoß entzündet (Rauch), nachts der trockene Holzstoß (Feuerschein) entzündet.

Komitee Altburg/MST           Fischer

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